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10 Verhaltenstipps, um im Dunkeln sicher alleine unterwegs zu sein

Nach einer langen Partynacht alleine nach Hause gehen, im Dunkeln durch den Park joggen oder abends von der Bibliothek heimlaufen - diese Szenarien kennen die meisten nur zu gut. Dabei ist es nicht immer leicht, sich sicher zu fühlen. Mit unseren zehn hilfreichen, von der Polizei empfohlenen Verhaltenstipps zeigen wir dir, wie du dich im Ernstfall schützen kannst.

1. Nutze große und hell beleuchtete Straßen

Wenn du im Dunkeln alleine unterwegs bist, solltest du Straßen wählen, die gut beleuchtet sind und auf denen sich tagsüber viele Menschen tummeln oder auch nachts noch Autos unterwegs sind. Auch wenn der Weg durch die dunkle Gasse oder den Park eine Abkürzung ist, ein Umweg kann in diesem Fall nicht schaden.

2. Sei achtsam und beobachte deine Umgebung

Es ist immer hilfreich, ein wachsames Auge auf deine nähere Umgebung zu haben. Sollte sich dir ein Angreifer nähern, hast du so mehr Zeit, dich auf eine Auseinandersetzung vorzubereiten und gegebenenfalls die Flucht zu ergreifen. Lasse deshalb am besten dein Handy in der Tasche und richte deine Aufmerksamkeit dem Nachhauseweg. Auch lautstarke Musik über Kopfhörer zu hören, ist keine gute Idee, denn so kannst du mögliche Gefahren akustisch nicht wahrnehmen.

3. Erhöhe deine Sicherheit mit Hilfe von Technik

Warum nicht digitale Möglichkeiten nutzen, um sich sicher zu fühlen? Mit unserer KommGutHeim App können dich deine Freunde und Familie live begleiten. Die virtuelle Begleitung gibt dir Sicherheit, da deine Liebsten deinen Standort live mitverfolgen können und damit wissen wo du dich befindest und sofort merken, falls du vom Weg abkommst oder dich nicht mehr weiter bewegst. Mit dem Notfallbutton kannst du außerdem im Ernstfall sekundenschnell ausgewählte Kontakte über deinen Notfall informieren. Einen ähnlichen Notfallbutton hat auch jedes iPhone. Wenn du auf einem iPhone 8 oder einem neueren Modell die Seitentaste und eine der Lautstärketasten gedrückt hältst, erscheint der Schieberegler "Notfall SOS". Wird dieser ausgelöst, informiert dein iPhone automatisch den lokalen Rettungsdienst und deine eingespeicherten Notfallkontakte.

4. Nehme eine selbstbewusste Körperhaltung ein

Wenn du Selbstbewusstsein ausstrahlst, zeigst du dem Täter, dass du kein Opfer bist und er mit dir kein “leichtes Spiel” haben wird. Begebe dich in eine aufrechte Haltung, halte einen sicheren Stand und laufe zielstrebig nach Hause. Ein selbstbewusster Gang wirkt stark und schreckt ab.

5. Sende mit deiner Körpersprache Signale

Sollte es zu einem Übergriff kommen, dann musst du dem Täter zu verstehen geben, dass du dich nicht unterkriegen lässt. Mit aufgerichtetem Oberkörper und erhobenem Kopf, solltest du dem Täter direkt in die Augen sehen und dabei ein ernstes Gesicht auflegen. Selbst wenn sich der Täter noch ein paar Meter von dir entfernt befindet, kannst du ihm so zeigen, dass du ihn sehr wohl wahrgenommen hast. Mimik, Gestik, Blick und Körpersprache kannst du leicht zu Hause vor dem Spiegel üben. Wie du dich gegen einen körperlichen Angriff wehren kannst, zeigen wir dir in unserem Artikel Selbstverteidigung für mehr Sicherheit.

6. Im Notfall sei so laut wie du kannst

Bei einem Übergriff ist es dem Täter wichtig, möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Die Stimme einzusetzen, ist deshalb ein hilfreiches Mittel, um den Angreifer in die Flucht zu jagen. Wichtig dabei ist, so laut wie möglich zu rufen und den Übergriff genau zu benennen wie beispielsweise:

"Lassen Sie meinen Arm los! Nehmen Sie Ihre Hände von mir!"

Je öfter du das Gesagte wiederholst, desto besser sind die Chancen, dass der Täter von dir loslässt. Tipp: Hängt Euch eine Trillerpfeife um den Hals oder habt einen Schrillalarm griffbereit. Alles was laut ist, schreckt ab.

7. Bitte Passanten aktiv um Hilfe

Häufig können Passanten Konfliktsituationen nicht richtig einschätzen und wollen sich deshalb nicht einmischen. Deswegen ist es wichtig, wenn sich Außenstehende in der Nähe befinden, sie direkt anzusprechen und um Hilfe zu bitten. Mit Sätzen wie

"Sie mit dem Hut, rufen Sie die Polizei!"

fühlen sich Personen direkt angesprochen und können handeln.

8. Versuche die Flucht zu ergreifen

Um sicher zu gehen, ob du wirklich verfolgt wirst, kannst du einen Test machen: Überquere die Straße in einem 90°-Winkel und achte darauf, ob die Person dich weiter verfolgt. Wenn nötig, kannst du dann die Richtung wechseln und in ein öffentlich zugängliches Gebäude wie ein Kiosk, Geschäft, Hauseingang oder eine Einfahrt abbiegen. Wenn du nichts derartiges findest, gehe zielstrebig auf einen Hauseingang zu und klingel bei den Anwohnern. Es sollte dein oberstes Ziel sein, einen Kampf zu vermeiden. Wenn sich die Chance auftut, davon zu laufen, solltest du diese ergreifen. 

9. Bei körperlicher Bedrängnis verteidige dich

Wie eine Studie der Polizei Hannover zum Gegenwehrverhalten bei Vergewaltigungen zeigt, brechen 68,4 Prozent der Täter bei leichter konsequenter Gegenwehr ihre Tat ab. 84,3 Prozent der Frauen konnten bei massiven Gegenwehr den Täter sogar dazu bewegen, aufzugeben. Sollte es also zu einer körperlichen Bedrängnis kommen, schlage dem Täter mit den Händen ins Gesicht oder auf die Ohren und tritt ihm gegen sein Schienbein, Knie oder zwischen die Beine. Achte aber darauf, dass die Verteidigungshandlung zur Abwehr erforderlich und verhältnismäßig sein muss.

10. Setze zur Abwehr alles Greifbare ein

Zur Abwehr kannst du jegliche Alltagsgegenstände verwenden, die griffbereit sind. Bei einem Übergriff auf der Straße könntest du beispielsweise einen Schirm, eine Handtasche oder einen Schlüssel einsetzen oder du nutzt Gegenstände aus der Umgebung wie einen Stein oder Blumenstock. Insbesondere deinen Schlüssel solltest du immer in deiner Jackentasche griffbereit haben. Das erspart dir zum einen langes Wühlen in der Tasche, was dich für einen Moment unaufmerksam machen könnte und zum anderen ist der Schlüssel, wenn du die einzelnen Schlüssel zwischen deine Finger steckst, ein exzellentes Selbstverteidigungsmittel. Wenn du Abwehrwaffen verwenden möchtest, informiere dich vorher über die waffenrechtlichen Bestimmungen, den sicheren Gebrauch und die individuellen Gefahren beim Umgang mit diesen Waffen. In unserem Artikel Der Einsatz von Pfefferspray: Erlaubt oder nicht erlaubt? Wir klären dich auf informieren wir dich über die Wirkung und Risiken von Pfefferspray. Außerdem zeigen wir dir hier Alternativen zu Pfefferspray.

Wie du als Mann dazu beitragen kannst, das Sicherheitsgefühl von Frauen zu verbessern, erklären wir in diesem Artikel.

Verhaltenstipps empfohlen von der bayerischen Polizei
Quelle: https://www.polizei.bayern.de/content/9/2/1/2/9/3000-selbstverteidigung.pdf

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Webseite: https://www.hilfetelefon.de/seite-anonym-besuchen.html
Telefonnummer: 08000 116 016

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