7 Tipps für mehr Sicherheit beim Skifahren
Die Skigebiete locken mit wunderschönen Gipfeln, strahlendem Sonnenschein und ganz viel Schnee jedes Jahr viele begeisterte Wintersportler an. Doch das Skifahren ist kein ungefährliches Hobby. Selbstüberschätzung ist die wohl häufigste Ursache für Stürze und Kollisionen mit anderen Fahrern. Um Unfälle dieser Art zu vermeiden, haben wir 8 Tipps für mehr Sicherheit beim Skifahren zusammengestellt. So steht dem Schneespaß im Winterurlaub nichts mehr im Weg.
1. Befolge die FIS-Regeln.
Die 10 verbindlichen Regeln für Wintersportler des internationalen Skiverbands FIS (Fédération Internationale de Ski) regeln das sichere Miteinander auf den Pisten. Du solltest diese Verhaltensregeln unbedingt kennen, bevor du die Pisten betrittst. Die wichtigste Leitlinie ist: Nimm stets Rücksicht und verhalte dich so, dass du dich selbst und andere nicht gefährdest. Die Richtlinien geben außerdem vor, dass du im Falle eines Unfalls dazu verpflichtet bist, erste Hilfe zu leisten. Bewahre dabei Ruhe und sichere zuerst dich selbst und die Unfallstelle ab. Alarmiere den Rettungsdienst unter diesen Nummern: 112 (international), 140 (Österreich), 1414 (Schweiz) und 118 (Italien). Halte das Opfer in der Zwischenzeit unbedingt warm. In unserem Artikel Die fünf W-Fragen beim Notruf 112 zeigen wir dir, wie du den korrekten Notruf absetzt.
2. Schätze deinen Leistungsstand realistisch ein.
Nutze nur die Pisten, die deinem Können entsprechen. Anhand der international gültigen Farbmarkierung erkennst du, welche Piste für dich geeignet ist: grün (sehr leicht, Übungspiste mit einer Neigung von unter 25%) und blau (leicht, Neigung bis 25%) für Anfänger, rot (mittel, Neigung bis zu 40%) für Fortgeschrittene und schwarz (schwer, über 40%) für Profis. Achte bei der Auswahl deines Skigebiets darauf, dass die Strecken zu deinem Können und deinen Wünschen passen. Es ist in jedem Fall hilfreich, einige Wochen vor dem Winterurlaub mit dem Training zu beginnen, da für das Skifahren Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer sehr wichtig sind. Hier findest du 5 Skigymnastik-Übungen, mit denen du dich schon von zu Hause aus fit für die Piste machen kannst. Um deine Fähigkeiten zu Beginn des Urlaubs noch einmal umso mehr aufzufrischen, kannst du auch an einem Skikurs teilnehmen. Das Ziel ist, dass dein Fahrstil möglichst sicher und kraftsparend ist.
3. Überanstrenge dich nicht.
Plane genug Pausen ein und nimm dir lieber etwas mehr Zeit, um dich ausreichend zu erholen. Lass es an den ersten Tagen deines Urlaubs etwas ruhiger angehen und unterschätze die sportliche Anstrengung des Wintersports nicht. Iss ausreichend und gesund und trinke viel, vorzugsweise Wasser, Tee oder Säfte. Alkohol ist allerdings während des Fahrens tabu! Unter Alkoholeinfluss werden Gefahren leicht unterschätzt und der Körper kühlt zudem schneller aus. Après Ski gehört sicher zu einem Urlaub in den Bergen dazu, doch wie es schon der Name verrät, bitte erst nach dem Fahren.
4. Sorge für eine gute Ausrüstung.
Lass dich am besten professionell beraten, um das richtige Equipment für deine Vorlieben und Ansprüche zu finden. Wenn du Anfänger bist, kannst du dir die Ausrüstung auch in einem Skiverleih ausleihen und so herausfinden, welche Skier, Skischuhe und Stöcke am besten zu dir passt. Skifahren ist ein teures Hobby - spare also nicht an deiner Ausrüstung! Eine sichere Ausstattung umfasst:
- ein gutes Ski- oder Snowboardmodell und Schuhe mit fachgerechter Einstellung.
- einen Helm der EU Norm EN 1077. Teste den Helm zusammen mit deiner Skibrille. Er darf nicht wackeln und sollte sich auch mit Handschuhen leicht bedienen lassen. Durch eine auffällige Farbe erhöhst du deine Sichtbarkeit.
- eine Brille. Der obere Brillenrand sollte mit dem Helm abschließen und der untere Rand sollte nicht auf das Nasenbein drücken. Die Brille schützt deine Augen vor UV-Strahlen, Fahrtwind und Niederschlag.
- wetterfeste Kleidung. Du solltest weder frieren, noch schwitzen. Achte darauf, dass die Kleidung bequem ist und du genug Bewegungsfreiheit hast.
- wärmende, atmungsaktive und wasserabweisende Handschuhe mit verstärkten Handinnenflächen. Snowboarder sollten dabei darauf achten, dass ein Handgelenkschutz integriert ist.
Du kannst außerdem einen Rückenprotektor tragen, um Verletzungen an der Wirbelsäule zu vermeiden. Es ist wichtig, dass du deine Ausrüstung regelmäßig kontrollierst und dein Equipment austauscht, wenn es nach einem Sturz sichtbare Schäden haben sollte. Um deine Skier oder dein Snowboard fit für die Piste zu machen, solltest du sie vor Saisonbeginn zur professionellen Wartung (Ski-Service) bringen. Vielfahrer sollten ihr Equipment allerdings öfter als nur ein mal im Jahr warten und anpassen lassen.
5. Fahre dich langsam ein.
Starte entspannt in deinen Ski-Tag und wärme dich langsam auf, bevor du losfährst. Mit Dehnungsübungen verminderst du dein Verletzungsrisiko. Beginne mit einfachen Abfahrten und steigere die Schwierigkeit deiner Strecken nur Stück für Stück. Außerdem lohnt es sich, bereits am Vormittag auf die Pisten zu gehen, da zu dieser Zeit 50 Prozent weniger Unfälle als am Nachmittag passieren. Das liegt daran, dass weniger Menschen unterwegs sind und die Fahrer auch noch frisch ausgeruht und nicht erschöpft sind.
6. Sei vorsichtig auf dem Lift.
Auch rundherum um den Lift sind Unfälle keine Seltenheit. Sei achtsam und trödle nicht herum. Nimm auf dem Lift schnell die richtige Position ein und achte darauf, dass du keine losen Bänder oder Schnallen an dir hast, mit denen du irgendwo hängen bleiben könntest. Nutze den Schlepplift nur mit einem erfahrenen, etwa gleich großen Partner. Falls du einmal stürzen solltest, verlasse sofort die Liftspur und folge den Anweisungen des Liftpersonals.
7. Teile deinen Standort.
Auch mit Hilfe von Technik kannst du deine Sicherheit erhöhen. Mit der KommGutHeim App können dich deine Freunde und Familie digital auf deinen Pisten begleiten. Durch die Live-Standortverfolgung sehen sie immer, wo du gerade bist und ihr könnt euch einfacher gegenseitig finden, wenn ihr euch mal aus den Augen verloren habt. Zusätzlich kannst du über den Notfallbutton im Ernstfall schnell Hilfe alarmieren.
Sicheres Fahren abseits der Piste
Abseits der Piste im unberührten Gelände zu fahren bedeutet für einige Wintersportler ein besonderes Erlebnis von Freiheit und Natur. Gleichzeitig ist das Verletzungsrisiko dort durch Hindernisse wie Bäume, Gletscherspalten oder Felsen und wegen der Lawinengefahr um ein Vielfaches größer. Außerdem bist du weiter von den Rettungsdiensten entfernt. Wenn du trotz dieser Gefahren abseits der Piste fahren möchtest, brauchst du viel Erfahrung, eine spezielle Sicherheitsausrüstung und eine sichere Fahrtechnik.
Erkundige dich vorher über die Route, die Lawinengefahr und die Schnee- und Wetterlage. In Apps wie Ski Tracks oder bergfex/Ski kannst du dich umfassend über dein Skigebiet informieren.
Gehe niemals alleine ins freie Gelände, damit du sofort Hilfe erhältst, falls du dich verletzen solltest. Empfehlenswert ist es, mit einem ortskundigen Guide oder einem Freeriding Kurs ins freie Gelände zu fahren.
Um deine Sicherheit im Gelände zu erhöhen, brauchst du unbedingt ein Lawinenverschüttetengerät (LVS-Gerät). Es sendet in regelmäßigen Abständen Signale aus, sodass du im Notfall gefunden wirst, aber auch im Suchmodus selbst nach anderen verschütteten Sportlern suchen kannst.
Zu deiner Ausrüstung gehören außerdem: eine Schaufel, eine Lawinensonde, ein Erste-Hilfe-Paket und dein Handy. Es ist wichtig, dass du dich vor dem Fahren mit deinem Equipment vertraut machst und es regelmäßig kontrollierst, sodass du im Ernstfall routiniert handeln kannst.